Herzklopfen hatten sie fast alle, als sie ins Knöpfer-Haus nach Holzhausen kamen. In ihren häuslichen vier Wänden waren schon so manch Mal-und Zeichenarbeiten entstanden, aber öffentlich ausgestellt hatten die meisten der neun Hobbymalerinnen und -maler noch nicht. Umso mehr freuten sie sich bei ihrer Ausstellungspremiere über viel Lob und Anerkennung durch Bürgermeister Uwe Möller und die anderen neugierigen Gäste.
Mit einem herzlichem Willkommen begrüßte Vereinsvorsitzende Eva Römer die neun Maltalente aus dem Amt Wachsenburg: Katharina Goziewski, Denise Hirschfeld und Christian Reiss aus Ichtershausen, Angela Weisheit, Janett Zacher und Rebecca Otto aus Holzhausen, Katharina Pleißner aus Haarhausen, Diana Trefflich aus Sülzenbrücken und Wolfgang Gräser aus Kirchheim.
Farbenprächtig und vielfältig präsentierte sich ihre Ausstellung in den Räumen des altehrwürdigen Knöpferhauses. An Landschaften, Stilleben, Akte und Porträts konnten sich die Besucher erfreuen. Erstaunt zeigte sich auch Uwe Möller, welche talentierten Maler es in seiner Gemeinde gibt und wie gekonnt sie Motive aus der Region auf die Leinwand bannten. Das traf sowohl auf die mit 22 Jahren jüngste Teilnehmerin Denise Hirschfeld als auch auf Wolfgang Gräser zu, der mit 70 Jahren der Älteste im Malerreigen war.
Die Ausstellung der Hobbymaler ist bis zum 4. Oktober jeweils sonntags von 13 bis 17 Uhr zu besichtigen.
Jochen Thiele
Viel Lob von Bürgermeister Uwe Möller und von Eva Römer für Hobbymaler
Klaus Müller sorgte für flotte Musik
Denise Hirschfeld vor ihrem Werk
Diana Trefflich zeigt stolz auf ihr Bild
Holzhäuserinnen erfreuen sich am Knöpfer-Haus
Fotos: Jochen Thiele
Über 50 ihrer Bilder in Holzhausen ausgestellt
Holzhausen. Kunstfreunde aus Nah und Fern kamen wieder (am 6.Juni) nach Holzhausen. Aus Arnstadt, Gotha und Erfurt, aber auch aus dem 240 Kilometer entfernten Braunschweig konnten Gäste zur Ausstellung der Arnstädter Malerin Brigitte Noa begrüßt werden.
Zur kleinen Eröffnungsfeier im Hof des Knöpfer-Grundstücks gab Michael Damm (Holzhausen) mit seinem Flötenspiel eine wohlklingende musikalische Einstimmung. Eva Römer (Haarhausen), Vorsitzende des Otto-Knöpfer-Freundeskreises, betonte im Willkommensgruß die besondere Freude, Malerei und Grafik der langjährigen Knöpfer-Schülerin Brigitte Noa (1950 in Sülzenbrücken geboren), vorstellen zu können.
Sie sei ihrer Malweise, geprägt von der Arbeit im Knöpfer-Zirkel und aufgewachsen inmitten von Feldern und Obstwiesen, stets treu geblieben, sagte Renate Wagner (Gräfenroda) in ihrer Laudatio. Manche Motive der gezeigten 56 Öl-, Aquarell und Acrylbilder wie „Die Quelle“ und „Die alte Weide mit Blick nach Holzhausen“ drücken die künstlerische Nähe zu ihrem berühmten Vorbild aus.
Auf großes Interesse stießen auch die aktuell in der Corona-Zeit entstandenen Noa-Bilder. Besonders farbenprächtig sollen sie nach den Worten der Malerin die Sehnsucht nach Leben und mit schwarzen Linien versehen, den Abstand zu den Dingen ausdrücken. Das empfanden auch Besucher wie Ullrich Meuer so, der mit seiner 99jährigen Mutter Edith Meuer aus Braunschweig angereist war. Aus Sülzenbrücken stammend, kennen sie Brigitte Noa schon seit der Schulzeit und interessierten sich so für ihre Bilder besonders intensiv.
Die Exposition in Holzhausen ist bis zum 8. August jeweils samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr zu sehen.
Jochen Thiele
Malerin Brigitte Noa vor einem ihrer Bilder
Bunte Masken im Museum
Flötenspiel von Michael Damm (Holzhausen)
Brigitte Noa begrüßte Gäste aus Braunschweig
Fotos: J. Thiele
Knöpfer-Schülerin Brigitte Noa stellt ab 6. Juni in Holzhausen aus
Holzhausen. Alljährlich war das traditionelle Hoffest Ende Mai in Holzhausen Auftakt für die neue Museumssaison im Otto-Knöpfer-Haus. 2020 muss dieser Termin wegen der Corona-Regelungen ausfallen. Ausstellungen soll es jedoch auch in diesem Jahr geben, beschloss der Otto-Knöpfer-Freundeskreis in der vergangenen Woche.
Den Anfang macht die Arnstädter Knöpfer-Schülerin Brigitte Noa mit einer umfassenden Bilder-Schau, die am 6. Juni eröffnet und bis 8. August zu sehen sein wird. Brigitte Noa, 69 Jahre, von Beruf Lehrerin für Deutsch, Mathematik und Kunst, stammt aus Sülzenbrücken und wohnt in Arnstadt-Oberndorf. Zum Malen ist sie durch Otto Knöpfer gekommen, der zu ihrem Vater ein freundschaftliches Verhältnis hatte.
Im Otto-Knöpfer-Malzirkel entwickelte sie ihr Talent. Grafiken von Brigitte Noa zu Victor Hugos „Die Elenden“ wurden in Paris, ein Selbstporträt in Prag gezeigt. Auch bei Personalausstellungen in Lauterbach (Hessen), auf der Erfurter ega und in Arnstadt waren Bilder von ihr zu sehen.
„In jüngster Zeit habe ich Corona-Bilder gemalt, besonders farbenprächtig sollen sie meine Sehnsucht nach Leben, schwarz umrandet den Abstand zu den Dingen ausdrücken“ sagt Brigitte Noa. Für ihre Holzhäuser Ausstellung wählte sie den Titel „Die Kunst bleibt“, der auch ihre früheren Bilder einschließt.
Nach der Noa-Exposition zeigen vom 15. August bis 4. Oktober Hobbymaler aus der Region ihre Bilder und Zeichnungen in Holzhausen. Mehrere Interessenten haben sich beim Knöpfer-Freundeskreis gemeldet und wollen sein veröffentliches Ausstellungsangebot annehmen. „Im Juni wird unser Freundeskreis die eingereichten Vorschläge sichten und eine Auswahl treffen, die dann im Knöpfer-Haus gezeigt werden soll“, sagte Eva Römer, Vorsitzende des Freundeskreises.
Während der diesjährigen Ausstellungen wird das Knöpfer-Haus jeweils samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet sein.
Text und Foto: Jochen Thiele
Im Otto-Knöpfer-Haus wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Ausstellungen mit Original-Knöpfer-Bildern gezeigt. 2020 soll es mal etwas anders sein. In Holzhausen und den Nachbardörfern gibt es nicht wenige Einwohner, die als Hobby gerne malen und zeichnen. Der Otto-Knöpfer-Freundeskreis möchte ihnen die Gelegenheit geben, ihre Werke auszustellen.
Für die nächste Schau Ende Mai/Anfang Juni 2020 sind unsere Räume dafür reserviert.
Wer Interesse hat, dieses kostenlose Angebot anzunehmen, kann bis 28. Februar bis zu drei Bildmotive als Foto-Mail einreichen, mit Adresse und Telefonnummer sowie einer Textzeile zum Bild.
Da es eine bunte Schau werden soll, sind Hobbymaler mit Landschaften, Porträts, Stilleben u.a. sowie unterschiedlichen Maltechniken eingeladen. Der Vorstand des Otto-Knöpfer-Freundeskreises sichtet dann die eingegangenen Vorschläge und benachrichtigt die Interessenten bis Mitte April.
Die Bilder, die ausgestellt werden, sollten gerahmt und nicht größer als 80 x60 cm sein.
Wir hoffen auf eine rege Teilnahme der malenden Bürger unserer Region.
Vorstand des Otto-Knöpfer-Freundeskreises
Mailadresse: otto.knoepfer-freundeskreis @ gmx.de
Rüdiger Helmboldt kramte in Erinnerungen an Otto Knöpfer
Holzhausen. Nach einer elfwöchigen Ausstellung kann das Fazit sachlich gezogen werden. Da wäre zur Holzhäuser Bilderschau „Von Arnika bis Zaunrübe – Otto Knöpfers Verhältnis zur Thüringer Flora“ zu sagen, dass die 33 Originalwerke 300 kunstinteressierte Besucher nach Holzhausen lockten.
Aber der Arnstädter Kunstwissenschaftler Dr. Rüdiger Helmboldt (81) ließ es dabei nicht bewenden. In seinen Finissage-Ausführungen kramte er in persönlichen Erinnerungen an den Maler Otto Knöpfer (1911 bis 1993), mit dem er in 40 Jahren immer wieder besondere Begegnungen hatte. Eine bezog sich auf die jetzt in Holzhausen wieder zu sehenden Bilder, als sie bereits 1992 in Hohenfelden gezeigt wurden. Schwärmerisch, was sonst nicht seine Art war, sprach der Maler damals von seiner „schönsten Pflanzenausstellung“.
Helmboldt zitierte nicht nur die Worte, sondern erzählte die Geschichte, die dahinter stand. Otto Knöpfer hatte von einem Fachbuch-Verlag den Auftrag erhalten, 50 Pflanzenbilder zu malen. Sie wurden abgelehnt, weil sie zu „künstlerisch“ ausfielen. Enttäuscht schob sie Knöpfer in einer Mappe unter die Ehebetten, wo sie viele Jahre später seine Ehefrau wiederhervorholte. Diese farblichen Blätter waren nun gemeinsam mit den letzten beiden Knöpfer-Bildern „Strauß mit Ährenkranz“ und „Kleines Gartenstilleben“ (1988) im Holzhäuser Museum zu betrachten.
Das Schöne zu malen, das Gesunde in der Natur darzustellen, hob Helmboldt hervor, sei Knöpfers wichtigster Antrieb gewesen. Das habe ihm zu jener Zeit Kritik eingebracht, so könne man „schwerlich sozialistisch-realistisch“ Kunstwerke schaffen. Aber „Dickkopf Knöpfer“ ließ sich nicht beirren und malte weiter in seiner Art. Heute wäre der Landschafts- und Pflanzenmaler als „Naturerhalter“ sicher überrascht und erfreut über die veränderte Umweltdiskussion, wie sie im Finissage-Gespräch mit Helmboldt Besucher wie Anett Winter aus Holzhausen und Udo Rademacher aus Ingersleben zum Ausdruck brachten.
Jochen Thiele
Blick in die Runde mit Rüdiger Helmboldt (Mitte).
Rüdiger Helmboldt – engagiert und temperamentvoll im Gespräch
Aufmerksame Besucher Fotos: J. Thiele