Bei niedrigen Temperaturen im Freien zu arbeiten, ist für Bauhandwerker kein leichter Job. Das ist bei der aktuellen, umfangreichen Sanierung des Knöpfer-Hauses in Holzhausen genauso. Zwölf von ihnen, die seit einigen Wochen an den Bauarbeiten und der Vorbereitung des Projekts beteiligt sind, nahmen deshalb die Einladung des Otto-Knöpfer-Freundeskreises zu einem gemeinsamen Frühstück in den Austellungsräumen gerne an.
Als die Vereinsvorsitzende Carola Busse und ihre Helferinnen Jana Schröpfer, Diana Trefflich und Rebecca Otto sowie Arno Rehm Kaffee, frische belegte Brötchen und Obstkuchen servierten, da ließen sich die Männer vom Bau die willkommene Stärkung schmecken. Sie wussten das zu schätzen, zumal sie solchen Service nur noch selten erlebten. Oftmals gebe es, wurde von ihnen gesagt, jetzt nicht mal ein Richtfest mehr. Und das Dankeschön der Knöpfer-Freunde für die bisher geleistete zuverlässige Arbeit ging den Fachleuten der Firmen Stacke und Bodewald sowie der Gemeindeverwaltung Amt Wachsenburg wie Öl runter.
Der Erfolg ihrer Leistungen ist nicht zu übersehen. 75 Prozent der Sanierungsarbeiten am Haus seien geschafft, stellte Sven Bodewald, Chef der Restaurierungsfirma aus Mühlhausen, fest. Obwohl die Schäden am Gebäude vor allem am Fachwerk und den Holzbalken größer als erwartet waren, wollen die Bauhandwerker den Zeitplan einhalten und bis zum 6. Dezember den Rohbau fertigstellen. Anschließend seien noch Malerarbeiten zu erledigen.
Beim Frühstücksgespräch kamen auch die Ursachen für die Gebäudeschäden zur Sprache. So habe außer Wind und Wetter der Straßenverkehr spürbar zur Instabilität des Hauses geführt. „Tempo 30 wäre für die Ortsdurchfahrt künftig besser“ meinte Gutachter Jürgen Mitschke. Für Carola Busse war das ein weiteres Argument, Anfang Dezember dem Gerichtsverfahren gegen den Ilmkreis zu diesem Thema hoffnungsvoll entgegenzusehen.
Jochen Thiele
Die Bauleute ließen es sich schmecken (von links Tibor Varga, Kevin Schmidt und Torsten Jahn)
Holzhausen. Nicht ausgestellte Bilder, sondern verhüllte Gerüste prägen seit einigen Wochen das denkmalgeschützte Otto-Knöpfer-Haus. Bauhandwerker sind in der Arnstädter Strasse 32 in Holzhausen dabei, Schäden vorwiegend an der Fassade eines der ältesten Gebäude des Ortes zu beseitigen. Nach der von 2006 bis 2008 erfolgten umfangreichen Restaurierung sind inzwischen durch Verkehrs- und Witterungseinflüsse mehrere Gefache an der Südseite gelöst und beschädigt worden.
Während der jetzigen Sanierungsarbeiten durch die Firma Holzbau Stacke und die Firma Restaurierung Bodewald zeigte sich, dass die durch die Fachleute festgestellten Schäden größer sind, als zu erwarten war. So hat nicht nur das Fachwerk nicht mehr die erforderliche Stabilität, sondern ist in die Fugen Wasser eingedrungen, das mehrere Holzbalken in Mitleidenschaft zog. Der Vorstand des Freundeskreises will den Bauhandwerkern für die bisher geleistete Arbeit am 13. November bei einem Frühstück im Knöpfer-Haus ein Dankeschön sagen.
Die Finanzmittel für die Sanierung des Knöpfer-Hauses sind im Haushalt der Gemeinde Amt Wachsenburg eingeplant. Carola Busse, Vorsitzende des Knöpfer-Freundeskreises, hofft, dass die Sanierungsarbeiten im Dezember zum Abschluss kommen, damit sich der Verein danach wieder auf aktuelle Veranstaltungen und neue Ausstellungen vorbereiten kann. Jochen Thiele
Zur Finissage ließ es sich Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Direktor der Kunstmuseen Erfurt, nicht nehmen, bei einer Führung von Dr. Rüdiger Helmboldt die Ausdruckskraft des einzigartigen Farbenkünstlers und Lehrmeisters von Otto Knöpfer zu bewundern.
Die von Carola Busse, Vorsitzende des Otto-Knöpfer-Freundeskreises, angesprochene erwünschte Unterstützung für künftige Ausstellungen in Holzhausen fand bei Prof. Dr. Schierz Verständnis und entsprechendes Echo. Auch der neugewählte Holzhäuser Ortsteilbürgermeister Thomas Menge besuchte zum Abschlusstag die Markau-Ausstellung.
Carola Busse nutzte die Gelegenheit, dem Kurator der Exposition Dr. Rüdiger Helmboldt und weiteren Vereinsmitgliedern mit einer Knöpfer-Keramik-Plakette ein herzliches Dankeschön zu sagen. Nach der Sanierung der Fassade des Knöpfer-Hauses, die demnächst erfolgt, ist eine weitere Ausstellung geplant, in der malende Vereinsmitglieder eigene Werke vorstellen.
Carola Busse dankte Eva Römer.
Thomas Menge sprach mit Carola Busse und Arno Rehm
Text und Foto: J. Thiele
HOLZHAUSEN (JT).
Das hat es in Holzhausen lange nicht gegeben. Pfingstsonntag platzte der schmucke Ort mit seinen bunten, erstmalig offenen Höfen förmlich aus den Nähten. Eine Gästeschar sorgte schon am Dorfeingang auf dem Reiterhof beim Bauernmarkt für reges Treiben, wo Jung und Alt auch zu einer Kremserfahrt Richtung Wachsenburg starten konnten.
Traditionell zum internationalen Museumstag öffnete das Otto Knöpfer Haus seine Tore. In der Arnstädter Straße 32 erwartete das farbenprächtig geschmückte Knöpfer-Haus die Besucher. Dicht gedrängt zollten sie bei der Eröffnung der neuen Ausstellung und des traditionellen Hoffestes Carola Busse, der Vorsitzenden des Freundeskreises, viel Beifall, als sie strahlend verkündete: “Heute ist ein großartiger Tag!“ 34 Gemälde und Druckgrafiken des Erfurter Malers Franz Markau (1881- 1968) stellte Dr. Rüdiger Helmboldt in seiner Laudatio als Beispiele der Ausdruckskraft und Meisterschaft des einzigartigen Farbenkünstlers und Lehrmeisters von Otto Knöpfer vor. Bis zum 30. Juni jeweils sonntags von 13 bis 17 Uhr sind seine Werke zu sehen.
Stimmungsvoll trugen Gabi und Mikel Damm mit ihrem musikalischen Blumenstrauß zum gelungenen Auftakt bei. Und die rhythmischen Klänge der „Dreilich-Band“ aus Erfurt geleiteten viele Gäste zu weiteren Höfen in Holzhausen. Außerdem waren die Europa-Abgeordnete Marion Walsmann und Andreas Bühl, Abgeordneter im Thüringer Landtag, zu Gast im Knöpfer Hof.
15 interessante Angebote, mit Liebe gestaltete regionale Märkte und Flohmärkte lockten in der Hauptstraße und den Gassen an. Überall kamen Speisen und Getränke nicht zu kurz, wenn auch hier und da durch den Andrang Wartezeiten entstanden. Den meisten Gästen schmeckte es köstlich, ob Fettbrote im Menge-Hof oder Leckeres aus dem italienischen Pizza-Ofen auf dem Campanella-Hof. Des Lobes voll war auch Luisa Funke, die Initiatorin des Tages der offenen Höfe. Alle Gastgeber hätten positives Echo von ihren Besuchern erhalten, sodass ihr Premieren-Fazit nur lauten könne: „Nächstes Jahr unbedingt wiederholen!“
Jochen Thiele
Fotos: Franziska Rosenbaum